„Nicht WAS wir sehen, wohl aber WIE wir es sehen, bestimmt den Wert des Geschehenen.“ – Blaise Pascal
In unserem hektischen Alltag sind wir oft damit beschäftigt, durch unsere To-Do-Listen zu hetzen, ohne wirklich innezuhalten und die Welt um uns herum bewusst wahrzunehmen. Wir sehen Dinge, Menschen, Situationen – aber wie oft nehmen wir uns die Zeit, wirklich zu verstehen und zu reflektieren, was wir sehen? Das Zitat „Nicht WAS wir sehen, wohl aber WIE wir es sehen, bestimmt den Wert des Geschehenen“ lädt uns ein, unsere Wahrnehmung und unsere Einstellung zu den Ereignissen in unserem Leben zu überdenken.
Die Macht der Wahrnehmung
Unsere Wahrnehmung ist ein mächtiges Werkzeug, das weit über das bloße Sehen hinausgeht. Es geht vielmehr um den Wahrnehmungsfilter und die Sichtweise, die durch unsere Erfahrungen geprägt sind. Zwei Menschen können dieselbe Situation erleben und doch völlig unterschiedliche Schlussfolgerungen daraus ziehen. Ein klassisches Beispiel ist das halb volle oder halb leere Glas. Der Pessimist sieht ein halb leeres Glas und beklagt den Verlust, während der Optimist ein halb volles Glas sieht und sich über das Vorhandene freut. Die Situation ist dieselbe, aber die Art und Weise, wie sie gesehen wird, verändert den emotionalen und psychologischen Wert des Geschehens.
Der Wert des Geschehenen
Das, was wir erleben, erhält seinen Wert durch unsere Interpretation. Ein Rückschlag kann als Niederlage oder als Chance zum Wachstum betrachtet werden. Wenn wir lernen, unsere Perspektive zu ändern, können wir selbst in den herausforderndsten Situationen positive Aspekte finden. Diese Neubewertung kann uns Resilienz und Stärke verleihen, um den Widrigkeiten des Lebens zu trotzen.
Ein wichtiger Bestandteil dieses Prozesses ist die Ursachenforschung. Um den Wert eines Geschehens wirklich zu verstehen und gegebenenfalls positiv umzuwerten, müssen wir die tieferen Ursachen und Auslöser unserer Reaktionen und Gefühle identifizieren. Dies erfordert eine ehrliche Reflexion und oft das Erforschen unserer Vergangenheit, um herauszufinden, welche unbewussten Prägungen und Erfahrungen unser aktuelles Verhalten beeinflussen.
Die Bedeutung der Ursachenforschung
Durch Ursachenforschung können wir verstehen, warum bestimmte Ereignisse uns auf eine bestimmte Weise beeinflussen. Welche inneren Überzeugungen und Ängste liegen unseren Reaktionen zugrunde? Oftmals sind es traumatische Erlebnisse oder tief verwurzelte Glaubenssätze aus unserer Kindheit, die uns in bestimmten Situationen negativ reagieren lassen. Diese unbewussten Muster wirken wie ein Filter, der bestimmt, wie wir die Welt sehen und auf sie reagieren.
Hast du dich schon mal gefragt, warum es Menschen gibt, die ihr Leben lang keinen Partner finden und vielleicht noch nie eine Liebesbeziehung geführt haben? Ich kenne tatsächlich drei solcher Menschen aus meiner engen und entfernten Verwandtschaft. Diese Menschen wünschen sich aus tiefstem Herzen, nicht länger allein zu sein und doch bleibt ihnen dieses Glück vermeintlich verwehrt.
Das innere Empfinden und die äußere Realität
Da ich fest davon überzeugt bin, dass wir im Außen erschaffen, was wir tief im Inneren empfinden, stellt sich die Frage: Wenn diese Menschen doch diesen innigen Wunsch in sich tragen und genau dieser Wunsch unerfüllt bleibt – widerspricht das dann nicht meiner Überzeugung? Diese Frage ist legitim und doch stellt sie ein universelles Gesetz in Frage – das von Ursache und Wirkung. Die tatsächlich zu stellende Frage lautet: Welche tiefe innere Überzeugung, welche unbewusste Angst ist
in diesen Menschen noch größer als der Wunsch, eine Familie zu haben? Dabei geht es darum, die unbewussten Prägungen und Programmierungen zu enttarnen, die wir in frühester Kindheit erfahren haben. Welches traumatische Erlebnis ist so tief in einem Menschen vergraben, dass er sich unbewusst entscheidet, ein Leben in Einsamkeit zu führen?
Praktische Anwendung im Alltag
Wie können wir dieses Prinzip in unserem täglichen Leben anwenden? Hier sind einige Ansätze:
- 1. Bewusste Reflexion: Nimm Dir regelmäßig Zeit, um über Deine Erlebnisse nachzudenken. Frage Dich, wie sie anders aussehen könnten und welchen Wert Du daraus ziehen kannst.
- 2. Positive Umdeutung: Probiere, negative Situationen neu zu bewerten. Frage Dich, was Du daraus lernen oder wie Du daran wachsen kannst.
- 3. Dankbarkeit praktizieren: Mache es Dir zur Gewohnheit, täglich Dinge zu finden, für die Du dankbar bist. Dies hilft Dir, Deine Wahrnehmung zu schärfen und den Fokus auf positive Aspekte zu lenken.
- 4. Empathie entwickeln: Probiere, die Perspektive anderer Menschen zu verstehen. Dies kann helfen, Deine eigene Sichtweise zu erweitern und wertschätzender zu werden.
können wir den Wert und die Bedeutung unserer Erlebnisse verändern. Das Zitat erinnert uns daran, dass wir die Kontrolle über unsere Wahrnehmung haben und somit auch über den emotionalen Wert, den wir den Ereignissen in unserem Leben beimessen. Durch eine positive und reflektierte Haltung können wir selbst in schwierigen Zeiten Stärke, Wachstum und Zufriedenheit finden.
Indem wir unseren Blickwinkel ändern, haben wir die Möglichkeit, unser Leben und die Welt um uns herum in einem neuen Licht zu sehen. Also, nimm Dir einen Moment Zeit und überlege: Wie siehst Du Die Welt heute?
