Manchmal begegnet uns das Leben mit Geschichten, die schwer zu tragen scheinen. Menschen, die wir lieben, geraten ins Straucheln. Und wir würden am liebsten all ihre Last nehmen – sie auf unsere Schultern legen, damit es ihnen leichter fällt. Doch weißt Du, was dann passiert? Zwei Menschen tragen denselben Stein. Und keiner von beiden kommt wirklich vorwärts.
Es braucht Mut, stehen zu bleiben, wenn das Herz am liebsten hinterherspringen möchte. Mut, nicht mitzuleiden, sondern mitzufühlen. Denn das ist ein feiner, aber entscheidender Unterschied.
Wenn Du einem Menschen in seiner Dunkelheit begegnest, kannst Du ihm nicht helfen, indem Du Dein eigenes Licht dämpfst. Bleib klar. Bleib verbunden. Bleib in Deiner Mitte und stark.
Der Satz „Ich achte und ehre Dein Schicksal“ erinnert daran, dass jeder Mensch seinen eigenen Weg hat – manchmal steinig, manchmal wunderschön, manchmal beides zugleich. Du darfst ihm die Hand reichen, ohne ihn zu tragen. Du darfst mitfühlen, ohne mitzuleiden. Du darfst dasein, ohne Dich selbst zu verlieren.
Das ist kein kaltes Herz – das ist ein warmes, weises Herz. Eines, das versteht, dass Mitgefühl kein Ertrinken ist, sondern ein Leuchten.
Also, wenn Du das nächste Mal spürst, dass jemand leidet, dann atme. Bleib bei Dir. Und erinnere Dich: Es ist nicht gefühllos, klar zu bleiben. Es ist Liebe – in ihrer reifsten Form.
Du willst ein handfestes, griffiges Beispiel?
Dann stell Dir vor, Du fährt mit Deinem Auto und plötzlich siehst Du ein anderes Fahrzeug mit Motorschaden an Straßenrand stehen. Jetzt hast Du zwei Möglichkeiten, wenn Du Dich entschließt, Deine Hilfe anzubieten:
- Du fährst rechts ran und sagst: Es tut mir so leid, dass Dein Auto kaputt ist, hier schau, ich knüppel meins auch kaputt, dann können wir uns beide besser fühlen, jetzt ist es fair. Und jeder schiebt sein Auto zur Werkstatt. Geteiltes Leid ist doppeltes Leid. Wie anstrengend!!! Findest Du nicht?
- Du fährst rechts ran und sagst: Hier, ich habe ein Abschleppseil dabei, ich ziehe Dich zur nächsten Werkstatt. Ihr steigt beide in EUER Fahrzeug und jeder ist verantwortlich dafür, gut bei der Werkstatt anzukommen. Geteiltes Leid ist halbes Leid und Du agierst aus Deiner Stärke – für Euch beide.




