„Um zu wissen, was die Leute denken, achten Sie darauf, was sie tun, nicht auf das, was sie sagen.“ – René Descartes
In unserer Welt der Kommunikation, die oft von Worten dominiert wird, scheint es eine natürliche Tendenz zu geben, auf das zu hören, was gesagt wird. Doch wie zuverlässig sind Worte wirklich? Handlungen können lauter sprechen als Worte und sie sagen oft mehr über die wahren Gedanken und Absichten eines Menschen als alles, was er verbal äußert.
Die Diskrepanz zwischen Worten und Taten
Wie oft haben wir erlebt, dass jemand große Worte macht, aber dann nicht das tut, was er versprochen hat? Oder umgekehrt, dass jemand zurückhaltend oder bescheiden spricht, aber durch Taten zeigt, wozu er wirklich fähig ist? Diese Diskrepanz zwischen dem, was gesagt wird, und dem, was getan wird, kann ein faszinierendes Fenster in die wahre Natur einer Person bieten.
Authentizität durch Handlungen
Authentizität ist ein Merkmal, das oft durch Handlungen und nicht durch Worte, definiert wird. Menschen, die ihre Werte und Überzeugungen leben, zeigen dies nicht nur durch ihre Aussagen, sondern vor allem durch ihre täglichen Entscheidungen und Taten. Führungspersönlichkeiten beispielsweise, die nicht nur über Teamarbeit sprechen, sondern diese durch ihr eigenes Handeln und ihre Entscheidungen fördern, sind auch eher als Teammitglied angesehen denn als Chef.
Ein weiteres Beispiel sind Familien mit Kindern. Eltern meinen häufig, sie würden auch vorleben, was sie ihren Kindern stets erzählen. Doch gerade dann, wenn es häufig zu Konflikten und lautstarken Auseinandersetzungen kommt, ist die Diskrepanz zwischen Worten und Taten am größten. Kinder übernehmen die Verhaltensweisen der Menschen in ihrem Umfeld – also auch die der Eltern. Stören sich Eltern also an einer Verhaltensweise der Kinder, dürfen sie sich fragen, wo sie sich selbst nicht an ihre eigenen Worte halten.
Die Macht der Beobachtung
Die Kunst, die in diesem Zitat angesprochen wird, liegt in der Fähigkeit zur Beobachtung. Indem wir genau hinsehen, was Menschen tun – wie sie handeln, welche Prioritäten sie setzen und wie sie mit anderen interagieren – erhalten wir oft tiefere Einblicke in ihre wahren Motivationen und Werte als durch ihre verbale Kommunikation allein.
Vertrauen aufbauen durch Konsistenz
Vertrauen entsteht nicht nur durch schöne Worte, sondern vor allem durch widerspruchsfreie Handlungen. Menschen, die ihr Wort halten und durch ihre Taten Integrität beweisen, bauen eine Basis für tiefes Zutrauen auf. Das ist entscheidend für jedwede Beziehung, sei sie nun persönlicher, beruflicher, gesellschaftlicher oder familiärer Art.
Praktische Anwendung im Alltag
Wie können wir dieses Prinzip in unserem eigenen Leben anwenden?
- Selbstbeobachtung: Reflektiere Deine eigenen Handlungen und prüfe, ob sie mit Deinen Worten und Überzeugungen übereinstimmen.
- Beziehungen: Achte darauf, wie Menschen in Deinem Umfeld handeln, nicht nur auf das, was sie sagen. Das kann Dir helfen, authentische Verbindungen aufzubauen.
- Entscheidungen treffen: Berücksichtige nicht nur die verbalen Versprechungen, sondern auch die vergangenen Handlungen einer Person, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
Schlussgedanken
Dieses Zitat ermutigt uns, genauer hinzusehen und die Wahrheit in den Handlungen der Menschen zu finden. Dabei darf sich jeder selbst die Frage ehrlich beantworten, wie er in diesen Situationen regulär handelt. Es geht darum, die eigenen, häufig auch unbewussten Beweggründe zu enttarnen, die unser Handeln von unseren Worten abweichen lassen. Indem wir lernen, die Botschaften zu verstehen und zu interpretieren, können wir tiefergehende Beziehungen aufbauen und besser navigieren in einer Welt, in der Worte oft leichter gesprochen als gehalten werden. Wann maskieren und verstecken Deine Worte Deine wahre Intension?